Spielen: Zeug zum Spielen, aber wenig Spielzeug

Wir verstehen uns als spielzeugarmer Kindergarten. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit einem stark reduzierten Angebot an vorgefertigten Spielsachen. Vielmehr spielen unsere Kinder mit den unterschied- lichsten Alltagsmaterialien, wie z.B. mit Tüchern, Kissen, Stühlen, Brettern, usw. Auch wird so manches Möbelstück umfunktioniert und aus einem ganz normalen Regal entsteht ein Kaufmannsladen und wenig später dann die Vorrichtung für eine Autorampe.

Natürlich kommen auch Bauklötze zum Einsatz – man kann z.B. wunderbar telefonieren mit so einem Bauklotz-Handy!   Und so werden Alltagsmaterialen von den Kindern als "nützlich" erkannt und erhalten für sie einen neuen Wert.

Auch basteln wir mit den unterschiedlichsten Materialien – neben den klassischen Malsachen, der Knete, Schere und Klebe, fertigen wir mit Verpackungsmaterialien die phantasievollsten Gebilde an. Wir möchten Alternativen zum industriell vorgefertigten Spielzeug, das in der Regel einen stark eingeschränkten Spielwert hat, anbieten. Außerdem lassen wir unseren Kindern mehr Zeit für eigene Ideen und Entwicklung, dies fördert auch die Kreativität und die Phantasie.

Die Beziehungen der Kinder untereinander werden durch das gemeinsame Tun, Aushandeln, Gestalten etc. sehr gestärkt.

Unsere Erfahrungen mit diesem Ansatz sind sehr positiv: Zum Beispiel streiten die Kinder weniger (um Spielzeug), sie bewegen sich mehr, es werden mehr Rollenspiele gespielt.

 

Die Kinder entwickeln eigenständig ihre Spiele und stellen sich ihre Spielmaterialien selbst zusammen.   Dabei haben sie konkrete Vorstellungen, welche und wie viel Hilfe sie benötigen. Sie lernen ihre Bedürfnisse genau auszu- drücken und sich mitzuteilen. Dies erfordert und ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität bei unseren Erzieherinnen in Bezug auf Spielsituationen und Spielmaterialien.